Vegane Ernährung – so kamen wir dazu
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Warum wir uns für die vegane Ernährung entschieden haben, ist für uns JETZT leicht zu erklären. Aber zur rekonstruieren WIE wir vegan wurden, da tuen wir uns schwer.
Irgendwie war es ein schleichender Prozess der damit anfing, dass wir immer weniger Fleisch aßen.
Vielleicht können wir dem Schlachter danken, der uns mal verdorbene Rippchen verkauft hat. Im Großen und Ganzen kann man sagen, vorerst schmeckte uns Fleisch einfach nur nicht mehr.
Eklig vorgewürzt, hardcore-durchwachsen, fischiger Geruch, zu trocken, einfach nur bäh…
Und dann kam da dieser eine Sommer und die zugehörigen Grillsessions.
Massenhaft Fleisch, stark durchgegrillt, Berge auf einem Teller mit gezuckerten Soßen und hellem Baguette. Irgendwie war die Freude am Essen und dem damit verbundenen Glück- / Zufriedenheitsgefühl verflogen. Ekel machte sich breit – Salat war unser einziger gesunder Lichtblick und Alternativen mussten her.
Uuuuuuuund zack, da waren wir Vegetarier, wir wussten es offiziell bloß noch nicht. Vorerst stiegen wir auf Grillkäse um und wir waren beglückt. Auch mehr Gemüse wie Zucchini, Kartoffeln und Paprika landeten auf dem Grill.
„Warum esst Ihr kein Fleisch?“
Diese Frage konnten wir spontan nur mit „der Käse schmeckt auch gut, probier mal“ beantworten, aber innerlich wussten wir schon, dass es mehr war was uns bewegte.
Alleine das hat auch schon im Freundeskreis dazu geführt, das vermehrt Käse gegrillt wurde und dementsprechend weniger Fleisch auf dem Grill landete, was uns freute.
Aus diesem Prozess heraus informierten wir uns tiefer, was mit Tieren die den „Lebensmittel“-Stempel haben passiert. Da man im Internet ja fast alles erfährt, konnten wir hinter den blutroten Vorhang schauen.
Schnell war uns klar, dass wir uns mit dieser FleischMaschinerie und dem daraus resultierenden Leid nicht mehr identifizieren können und wollen.
Du hast doch bestimmt schon mal in einer Doku die Misstände der Massentierhaltungen gesehen, es kurz als ganz heftig wahrgenommen und dir dann gesagt „das ist irgendwo anders, nicht in Deutschland“, „ich achte auf Freilandhaltung“ oder „meine Lebensmittel kommen von glücklichen Tieren“. Aber das sind nur verbale Scheuklappen die uns beruhigt in den Schlaf wiegen.
Der Alptraum ist vorerst weggeschoben und somit weit weg . Jedoch ist er sehr wohl hier in Deutschland. Auch auf dem Bauernhof deines Vertrauens, muss Bertha unter Stress und angsterfüllt sterben, weil du sie essen willst.
„aber es schmeckt so gut!“ ein hoch auf den Gaumenkitzel. NICHT.
Die Liste der Resultate einer „traditionellen“ und „üblichen“ Ernährungsweise sind lang und erschreckend…
- sei es ein hungerndes Kind, aus dessen Land massenhaft das Getreide als Tierfutter exportiert wird
- das Schwein was wegen der schlechten Betäubung „aus versehen“ lebendig verbrannt wird
- die männlichen Küken die mangels „Nutzen“ lebendig geschreddert/vergast werden
- …
Dann kommen noch solche „echt jetzt?“-Momente, wenn man erfährt, dass z. B.
- Apfelsaft, Wein und Eistee u. U. mit Gelatine (vom Tier) geklärt werden
- Kälber Stachelringe in die Nase bekommen (Saugstopper), damit die Mutter Sie nicht mehr säugt und es keine Milcheinbuße gibt
- den Tieren Sexualhormone gegeben werden, damit diese einheitlich trächtig sind, was als Rückstand in der Milch oder dem Fleisch sein kann
- …
Wir sprechen hier nicht von Ausnahmen, sondern Standards.
Auch gesundheitliche Aspekte spielten bei uns nach und nach eine große Rolle. Jedoch entwickelte sich vorab einfach ein bewussterer Bezug zu unseren Lebensmitteln.
„Es wurde grüner, mehr Bio und experimenteller.“
Smoothies wurden als Zwischenmahlzeit eingebaut, neue Gewürze und Zutaten wurden ausprobiert. Nach und nach spürte man förmlich geistig und innerlich dieses positive Gefühl, auf einem Guten gesunden Weg zu sein.
Es gehört natürlich erstmal eine Portion Motivation und ein achtsames Bewusstsein dazu, nicht mehr alles unbedacht zu naschen.
Zum Kaffee-Besuch wird die Sojamilch und ein paar vegane Kekse eingepackt – alles nur eine Frage der Gewohnheit. Das mag vielleicht bei den ersten Malen unhöflich erscheinen und sich komisch anfühlen, aber hier ist der Weg das Ziel. Wenn man sich „Toleranzen“ einbaut, dann weiten diese sich irgendwann aus. So ist es doch mit jeder Sache, ob es nun eine Diät ist oder man mit dem Rauchen aufhört. Auch regt man sein Umfeld zum Nachdenken an, was der schönste sichtbare Effekt ist. Jedoch sollte man sich nicht geißeln und alles mit Freude und Zielsetzung machen, sonst wird es zum Kampf und man verliert seine Motivation.
Wir wollen doch alle nur das eine, glücklich und sorglos sein. Dazu gehören natürlich unzählige Faktoren.
Durch die vegane Ernährung sind wir dem Ganzen ein Stück näher gekommen. Wir fühlen uns gesünder, glücklicher und euphorisch weitere Menschen zu inspirieren, die Welt ein wenig besser zu machen.
„Du musst die Veränderung sein die du in der Welt sehen willst.“
-Ghandi
#issgemüse
Auf bald
Sebastian