Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur du denkst…
Schon mal drüber nachgedacht, dass wenn du den ganzen Tag so am Denken bist, wie viel unglaublicher Bockmist sich da so im Kopf breit macht?
Wir alle kennen es, dieses stete Geratscher im eigenen Kopf.
Wieviel davon ist uns eigentlich bewusst, wie viel macht davon Sinn und wie viel erschafft eigentlich nur Kummer und Leid? Diese Fragen, lassen sich womöglich gar nicht beantworten – aber nehmen wir sie doch mal zum Anlass, ein wenig über das Denken zu philosophieren.
Wir denken, weil wir des Denkens mächtig sind, sind wir überlegen – z.B. Tieren gegenüber. Jedoch ist es meist das Denken, was uns in vielerlei Hinsicht unserer wahren und puren Genialität beraubt. Was würden wir bloß alles schaffen, erschaffen, besiegen, erfinden – wenn wir es nicht vorher schon komplett zerdacht hätten. Ängste formen Gedanken und wir lassen uns durch diese manipulieren, fehl lenken oder gar lähmen.
Als Kleinkind ist Vieles noch neu, es gibt unendlich viel zu entdecken. Die einfachsten Handlungen und Dinge sind spannend und begeistern uns maßlos. Angst kennen wir noch nicht – uns ist ja auch noch nicht viel passiert. Dieses Wunder, diese kindliche Neugier und Freude geht uns über die Jahre verloren. Was neu war wird „normal“, Gewohnheit oder gar ein Muss. Und auch unser Maß an Ängsten hat sich gesteigert- durch prägende Erlebnisse, Erfahrungen und durch uns suggerierte, infiltrierte und vorgelebte „Schlimme Dinge“.
Über die steigende Anzahl an Lebensjahren, werden wir zunehmend eine Art fleischlicher Roboter, angetrieben durch die unbewusst in uns gespeicherten Konditionierungen.
Wir erledigen die gewöhnlichen Tätigkeiten des Alltags ohne jede besondere Aufmerksamkeit – wir sind gar nicht wirklich da. Unser Körper funktioniert, er weiß was er zu tun hat, die Abläufe sind ihm bekannt. Wie ferngesteuert wird geduscht, die Zähne geputzt, Staub gesaugt, der Müll raus gebracht, Brote geschmiert.. Wo sind wir in diesem Moment? Für gewöhnlich sind wir bei der gestrigen Dienstbesprechung, bei der wir mal wieder als Einziger einen Rüffel bekamen. Beim letzten Treffen mit dem Schachclub, bei dem wir so richtig geloost haben oder bei der Party in der kommenden Woche, für die wir noch Unmengen organisieren müssen – was wir sowieso niemals schaffen werden.
Wir sind überall, nur nicht hier in diesem Moment. Wir denken zurück an das was war und planen oder befürchten was in Zukunft so auf uns zu kommt. Wir denken, also sind wir. Oder ist es nicht viel mehr so, weil wir denken, sind wir eben genau nicht? Genau nicht in diesem Moment!
Was hinter uns liegt ist Schall und Rauch, vergangen, geschehen, vorbei und was vor uns liegt vermag Niemand uns zu sagen. Es bedarf keinerlei Gedanken an Vergangenes oder Dinge die wir nicht voraus zu sehen vermögen.
NUR dieser Moment in dem wir uns jetzt befinden ist greifbar, ist real und ist es wert bewusst erlebt zu werden – also hör endlich auf so unendlich viel zu denken!
Spirituelle Meister aus verschiedenen Epochen, aller Traditionen verweisen auf die Kraft der Gegenwart – des jetzigen Momentes. Denn genau genommen gibt es nur diesen. Alles was geschieht, geschieht im Jetzt.
Nichts wird jemals in Zukunft geschehenen und nichts ist jemals in der Vergangenheit geschehen – selbst wenn wir sagen “ er hat gestern ein Stück Torte gegessen“ – das tatsächliche Geschehen war im Jetzt. So wird es immer sein.
Dieses Wissen gibt dir die Möglichkeit auf eine neue, alte Sicht- und Herangehensweise, solange du dazu in der Lage bist dich frei zu machen von alten Denkmustern und Beschränkungen. Es gibt dir die Möglichkeit zurück zu deinem unkonditionierten, kindlich- lebendigem Sein abzutauchen, um ganz bewusst in deinen Handlungen aufzutauchen, da zu sein, dich und das Leben wieder zu spüren.
Jeder Moment eignet sich zum Üben. Besonders Momente in denen wir leichte Tätigkeiten ausüben, denn in diesen neigen wir verstärkt dazu abzuschweifen. Sei es zum Beispiel unser Moment unter der warmen Dusche oder beim lästigen Abwaschen. Perfekt – sei einfach voll und ganz dabei – es ist unfassbar beruhigend einfach nur zu sein.
Denkst du, du kannst das? Dein Bewusstsein schulen? so oft es geht im hier und jetzt sein? Ich selbst, muss mich immer und immer wieder daran erinnern – aber ich habe es auf dem Schirm und ich liebe es mich nach und nach und immer wieder zurück zu meinem bewussten Sein zu bringen.
Gedankenstopp – halt inne – alles geschieht JETZT.